Die letzten, großen Mysterien des Lebens

Ok. Es gibt ein paar Dinge, die einer nahezu absoluten Gesetzmäßigkeit unterliegen und gleichzeitig zu den letzten, großen Mysterien des Lebens gehören. Ihr kennt mich ja, natürlich fasziniert mich sowas und wie immer nähere ich mich diesem Thema mit der nötigen Ernsthaftigkeit und der mir eigenen Offenheit des Geistes.

Here we go: In einer Zeit, in der es kaum noch Unbekanntes gibt, in dem fast jeder Millimeter unseres Planeten kartographiert ist und in dem Wikipedia uns alles sagt, was wir wissen müssen – und es nachrangig ist, ob das auch tatsächlich wahr ist, Hauptsache wir wissen es – gibt es doch noch ein paar Sachen, die sich Botox tapfer in den Weg stellen und unsere Stirne (Gestirne? Stirnen? Stirns? Stirniums?) zum Runzeln bringen:

Mysterium Nummer 1
Wie kommt es, dass Stechmücken von all den Quadratmetern Haut, die sie zur Verfügung haben, es so klasse finden zwischen zwei Finger oder Zehen, auf’s Augenlid oder mitten auf dem Ellenbogen zu stechen. Das kann doch auch für die kein Vergnügen sein?

Mysterium Nummer 2
Wie kommt es, dass Schuhe im Laden immer 1A passen, aber im Feldeinsatz nach 10min anfangen zu scheuern und weh zu tun? Ich mein: HALLO!?!

Mysterium Nummer 3
Wie kommt es, dass an der Kasse, an der ich nicht stehe, es ruckizucki vorangeht – bis ich mich entscheide dahin zu wechseln. Dann muss der/die Kassierer(in) garantiert zur Obsttheke, um zu schauen, was „die Tomaten sind“?

Mysterium Nummer 4
Wie kommt es, dass, nachdem ich das Mysterium Nr.3 so oft erlebt hab, dass ich daraus lerne (was bei mir immer etwas länger dauert…) und ich die Kasse NICHT wechsele, es an der anderen Kasse weiterhin ruckizucki geht, während mein(e) Kassierer(in) zur Obsttheke muss, um zu schauen, „was die Orangen sind“?

Mysterium Nummer 5
Wie kommt es, dass ich immer dran denke, dass ich beim nächsten Einkauf unbedingt Klopapier kaufen muss – bis ich beim nächsten Einkauf bin??? Klopapier und Kaffee müssen übrigens irgendwie verwandt sein, weil mit Kaffee passiert das auch immer!

Mysterium Nummer 6
Wie kommt es, dass ich immer, wenn ich mich grad gemütlich auf dem Sofa niederlasse, um einen Film zu schauen und tatsächlich an alles gedacht hab, was ich brauch: Film ist eingelegt, ich schön in eine Decke eingewickelt, Tee oder anderes Getränk ist in der Hand und eventuell was zum Knabbern auf’m Tisch, merke, dass die beschissene, blöde, nichtsnutzige Scheiß-Fernbedienung außerhalb meiner Reichweite liegt??? Ich mein, das macht die sonst nie! Nur dann und nur, um mich zu ärgern! Ich schwör!

Mysterium Nummer 7
Wie kommt es, dass, wenn ich was vergesse, es mir NIE direkt an der Wohnungstür einfällt oder auf dem Weg nach unten, aber garantiert genau in dem Moment, wenn ich die 4 Treppen nach unten ganz hinter mich gebracht hab? Warum genau dann??? Das ist nämlich die Schnittstelle: Würde es mir später einfallen, könnte ich nicht mehr zurück und müsste es loslassen. Aber während ich noch im Haus bin, treibt mich meine schwäbische Rechtschaffenheit dazu die 4 Treppen wieder nach oben zu kraxeln. Blödes Gewissen!

Es gibt noch weit mehr dieser mysteriösen Mysterien und ich verspreche: Ich werde weiter die Augen für Euch offen halten und Euch berichten.

8 Antworten zu „Die letzten, großen Mysterien des Lebens”.

  1. Die einen haben halt immer Pech; dafür haben andere fortwährend Glück. Trotzdem ist das statistisch gesehen, gerecht auf die Allgemeinheit verteilt.

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    1. Statistiken, die unwahre Wahrheit? So wie sich die Ungerechtigkeiten im Sport „während einer Saison immer ausgleichen“. Ich meine, Leute haben das schon mal statistisiert und rausgefunden, dass es Quatsch ist. Trotzdem wird der Spruch jede Saison wieder ausgepackt und tröstet die Menschen. Und erfüllt damit seinen Zweck.

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      1. Wenigstens sorgt es für Empörung.

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    2. Statistiken (Wertungen) finde ich ziemlich unnütz, wenn man den zu analysierenden Gegenstand (das Glück) nicht eindeutig definieren kann.

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      1. Glück ist im Lotto zu gewinnen und Pech ist die Spielquittung verlegt zu haben.

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      2. Glück ist aber auch, nicht im Lotto sein Glück versuchen wollen zu müssen.

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  2. Du hast auch so ne Vorliebe für lustige Neologismen, das gefällt mir! Mein besten Neologismen sind übrigens „fotofieren“ und „Kuhwasser“. Auf letzteres bin ich total stolz! 😀

    Mysterium 1: Iiiih, was? Ins Augenlid? Dein Ernst? Da hat die Mücke wohl ein Auge auf dich geworfen, höhö! *Klopfklopfwitz**DerBurner*

    Mysterium 2: Dieses Problem habe ich nicht. Meine Füße sind nicht so empfindlich. Sie sind überempflindlich. Wenn ich Blasen kriege, dann direkt beim Anprobieren im Laden.

    Mysterium 3: Heute hat sich an mir jemand vorbei gedrängelt und bevor ich mich innerlich stakkato-tourrette-artig ausgelassen habe, holte ich tief Luft und dachte mir: „Nö, du Dummkloß verdirbst mir jetzt nicht meine Laune!“ Und -zack!- war ich mit meiner Schlange fertig und er stand immernoch am selben Fleck. Ein kleines innerliches „Haha!“ konnte ich mir nicht verkneifen 😉

    Mysterium 4: Probier‘ es mal mit der Schlange ganz links. In Deutschland zumindest haben die Leute wegen dem Rechtsverkehr die Angewohnheit, sich auch rechts anzustellen. *Angaben ohne Gewähr/Gewehr*

    Mysterium 5: Geht mir mit Taschentüchern so. Dann nehme ich immer Küchenrolle und bekomme ’ne wunde Nase. Manchmal habe ich Glück und kratze mir während des Einkaufs an die wunde Nase und erinnere mich daran. Was für eine Eselsbrücke!

    Mysterium 6: Manchmal denke ich, dass die Existenz von Fernbedienungen sogar nerviger ist als die Nichtexistenz von Fernbedienungen.

    Mysterium 7: Bei mir beginnt der Zeitpunkt des Loslassens direkt beim Schließen der Tür. Ich stehe zwar meist noch wie angewurzelt da mit dem Türknauf in der Hand, denke mir dann aber: „Aaah naaah, das brauchste jetzt eh nicht!“ Ganz schlimm bei Jacken und das bereue ich meist 😀

    Vorschlag Mysterium 8: Wieso denken Nietnägel eigentlich bei ihrer Entfernung immer, dass man sich selbst ganzkörperhäuten will?

    Vorschlag Mysterium 9: (Gilt nur für Leute, die schiefe Zähne haben) Man ist seinen Körper ja gewöhnt. Aber gerade bei meinen leicht schief stehenden Zähnen passiert es mir manchmal, dass ich durch eine ungewöhnliche Zungenbewegung auf eine „Fehlstellung“ besonders aufmerksam werde und das plötzlich super unangenehm ist, mich sogar fast stresst. Genau dasselbe Phänomen bezieht sich auf Automatismen des Körpers: Atmen, Blinzen, sich bewegen (Fußbewegungen). Wieso ist einem dann der eigene Körper plötzlich so fremd bzw. neu?!

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    1. Dein Mysterium Nummer 9: Das geht mir mit Wörtern so. Ich schreibe und sage ein Wort 29.000 Mal und es kommt immer ganz normal daher. Und dann schau ich aus irgendeinem Grund das Wort bewusst an und denk: „Was ist’n das für ein eigenartig gewachsenes Wort! Das sieht ja total merkwürdig aus!“ Und dann vergesse ich tatsächlich kurz, wie das Wort richtig geschrieben wird, bis ich wegdenke von dem Wort, das Bewusstsein wieder von dem Wort nehme und dann fällt es ordentlich zurück in Reih und Glied.

      Ich glaub, das hat mit Bewusstsein und Unterbewusstsein zu tun und wo wir unsere Erinnerungen, Eindrücke und Gelerntes Zeug ablegen. Und in dem Moment, wo wir das Wort oder den Körper mit einer ungewohnten Bewusstseinsebene anschauen IST er tatsächlich fremd. Fremd nämlich für diese Sorte Bewusstsein. Und erst, wenn alles wieder richtig einsortiert ist, „erkennen“ wir das Wort oder unseren Körper wieder. So zumindest erklär ich mir das. So oder so ähnlich. Irgendwie.

      Guter Tipp mit Mysterium 4, das probier ich mal aus mit der linken Warteschlange!

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