Grad hat mich der Zorn gepackt. Er packt mich nicht mehr oft auf diese Art und Weise, aber grad hat er es. Dabei sollte er es nicht. Ich sollte mich schon lang damit abgefunden haben, dass so viele Menschen sich in der Mittelmäßigkeit wohlfühlen. Dass sie von leeren Worthülsen verarscht werden wollen. Dass sie auf die reinfallen, die nur sich selber lieben und sie nur benutzen, solange es dieser Sellbstliebe dient.
Dieser heil – und hilflose Zorn brodelt natürlich oft unter der Oberfläche und als ich noch jung und gläubig war und dachte, die Menschen wollen glücklich sein und wollen was echtes – wer sollte das nicht wollen – da hab ich den anderen meinen Zorn einfach vor den Latz geknallt. Und mich gewundert, dass die Menschen nicht so gern was vor den Latz geknallt kriegen wollen (was das wohl ist, ein Latz? Ein ekliges Wort).
Also umdenken, mein Selbst und meine Bedürfnisse einen Schritt zurück nehmen, weil schließlich will ich ja nicht mir helfen, das hab ich schon, sondern anderen. Also, wenn vor den Latz knallen nicht hilft, dann muss ich es freundlich sagen, egal, wie gern ich es rausschreien würde.
Denn es kommt ja darauf an, was mich glücklich macht, was ich erreichen will. Und wenn das in einigen Fällen zwei verschiedene Dinge sind, einen Weg zu finden, diese zu verbinden. Und rausschreien und vor den Latz knallen macht den Zorn nicht weg, es nimmt ihm nur kurz den Druck. Und mich nicht auf Dauer glücklich. Aber andere glücklich sehen und andere näher an was echtem und an sich und der Ehrlichkeit dran zu sehen schon.
Aber manchmal kocht es über und der Zorn brodelt aus mir heraus, weil mir richtiggehend schlecht wird bei der ganzen Mittelmäßigkeits – und Wohlfühlmelange. Es ist zum Kotzen, dass die Welt heute so einsam ist und die Menschen sich so unbedeutend fühlen, dass sie sich irgendwelchen talentlosen Wohlfühlbrabblern an den Hals werfen müssen. Have some self respect, ffs.
Ich glaube, jetzt geht es mir schon wieder etwas besser. Solche Idioten! Heidablitz! Ja, jetzt ist es schon besser. Bin bereit mich wieder abzufinden.