Ich fühle ein absolutes Nichts für blauen Himmel. Nein, das ist nicht wahr. Ich weiß nicht, warum ich das gesagt habe.
Blauer Himmel überwältigt mich. Ich fühle mich unfähig und ungemütlich. Als müsste ich etwas fühlen, etwas tun, etwas sein, was ich nicht will, nicht kann und nicht bin.
Blauer Himmel entfernt mich von der Welt. Ich fühle mich unangemessen, klein und bedrängt. Bedeutungslos. Strohig. Als würde etwas von mir erwartet, was ich nicht erfüllen kann.
Blauer Himmel macht mir ein schlechtes Gewissen. Erbarmungslos wird das Defizit aufgedeckt, jede kleine Unfähigkeit wird sichtbar und vergrößert, während ich daneben immer mehr schrumpfe. Schönheit wird häßlich und die Häßlichkeit wird offenbart.
Blauer Himmel macht mich trotzig und zornig. Ich hasse blauen Himmel, ich will ihn entzwei schlagen, so dass er auf die Erde kracht und in tausend Stücke zerbirst. Ich lehne mich gegen die, die mir einreden wollen, wie ich fühlen und denken soll, wenn ich doch ganz genau weiß, wie es sein muss.
Lästiges Summen in meinem Ohr.
Grauer Himmel weckt mich wieder auf. Klare Luft. Der Strahl des lähmenden Scheinwerfers ist von mir genommen. Und wie ein Kaninchen, das im gleißenden Licht erstarrt ist, erwache ich, atme einmal ein und aus und bin wieder im sicheren ich.