Ok. Es gibt so viel zu Covid-19 zu sagen, dass es mich ganz stumm macht. Ich glaube aber jeder Blickwinkel, jedes Gefühl, jedwede Idee darüber wurde schon so oft geäußert, dass wir alle alles inzwischen auswendig kennen. Und ich glaube nicht, dass ich zu dem Ganzen noch etwas Neues, bisher Ungesagtes beitragen kann. Deshalb schreib ich nu einfach über was anderes.
Und zwar hab ich grad einen Artikel gelesen über eine englische Wissensquiz-Sendung (University-Challenge), bei der Teams von verschiedenen Unis gegeneinander antreten. Der Artikel hat bemerkt, dass das Finale nur aus Männern bestand und hat die Frage gestellt, warum keine Frauen dabei waren und ob es nicht eine Frauenquote in der Sendung geben sollte. Das hat mich zum Nachdenken gebracht.

Die Gründe, warum Frauen sich aus sowas oft raushalten sind vielschichtig. Einerseits werden seit dem Internet Frauen, die in der Öffentlichkeit auftreten, hinterher massiv angegriffen. Das wollen sich viele nicht antun. Auf der anderen Seite ist es für Männer sozial viel ungefährlicher bei so einem Quiz mitzumachen. Für Frauen steht sofort ihre Weiblichkeit auf dem Spiel. Denn Frauen werden auch heute noch dazu erzogen keine Konkurrenz zu sein. Und Intellekt ist nix, was sich die meisten Eltern für ihr weibliches Kind wünschen! Im Umkehrschluss werden Männer natürlich auch dazu erzogen sich von weiblicher Konkurrenz leicht bedroht zu fühlen. Somit werden tatsächlich beide Seiten total gearscht und geschwächt.
Bei mir hat es Jahrzehnte gedauert, bis ich überhaupt gemerkt hab, dass ich klug bin! Ehrlich. Ganz schön blöd, gell? Weil ich einfach nie gelernt hab von mir in einem solchen Kontext zu denken. Diese Frage hat sich einfach nie gestellt. Ich war zwar schon immer anders, hab Dinge anders gesehen und andere Dinge gesehen. Aber ich hab das nie in Zusammenhang gebracht mit Fähigkeiten. Stattdessen hab ich das anders sein als Schwäche gesehen, hab darunter gelitten.
Ein Teil meiner Geschichte ist persönlich, weil ich in einer Familie aufgewachsen bin, die mich nicht nur nicht gefördert hat, sondern mich aktiv klein gehalten hat, mich daran gehindert hat mich zu entfalten oder zu entwickeln. Aber ein großer Teil daran ist nicht persönlich, sondern gesellschaftlich, weil ich als Frau dazu erzogen wurde mich anzupassen, nicht zu konkurrieren, mich zufrieden zu geben, die Erwartungen anderer zu erfüllen und mich unwohl zu fühlen, wenn ich auffalle. Nicht nur wurde ich erzogen so zu sein, sondern andere wurden auch dazu erzogen das von mir zu erwarten. Ich kann gar nicht zählen wie oft die „Du wirkst zornig“-Masche von Männern gezogen wurde, um mich mundtot zu machen (und zwar nie, wenn ich wirklich zornig war, sondern immer wenn ich „unangenehm“ war). Das war und ist immer noch das ultimative Mittel, um Frauen sofort schuldbewußt zum Schweigen oder sogar zum Entschuldigen zu bringen. Denn wer will schon ein „keifendes Weib“ sein?

Ganz viele Frauen werden – auch heute noch – immer noch dazu erzogen in erster Linie Frau zu sein und nicht Mensch. Und zum Frau-Sein gehört es eben nebenbei und unentgeltlich unglaublich viel Gesellschaftsarbeit für alle anderen zu leisten in Form von kümmern, Kompromissen, akzeptieren, ausgleichen, Verantwortung übernehmen, Sorgen machen etc.. Und im Umkehrschluss heißt das auch, dass ebenfalls immer noch viele Männer dazu erzogen werden, Mann zu sein und nicht Mensch. Allerdings, da Männer dazu erzogen werden sich mehr zu nehmen, was sie wollen (in einem bestimmten Rahmen), haben sie es vielleicht etwas leichter sich rauszunehmen, Menschen zu sein, als Frauen das haben. Ganz viele Frauen leben mit einer immensen inneren Zensur. Das ist der Preis für die patriarchische Welt, in der wir leben. Der Preis, den Männer und Frauen zahlen: Dass wir nicht einfach als wir selbst existieren können, sondern als Rolle.
Die Frage von Quoten ist immer ein schwieriges Thema. Ich hab mich durchgerungen zu denken, dass es generell bei allem eine 50/50-Quote Männer und Frauen geben sollte. Warum? Weil es jetzt grad eine Männerquote gibt. Viele, die gegen eine Quote argumentieren, sagen, dass sie nur deswegen dagegen sind, weil es ungerecht wäre, denn es würde Frauen bevorteilen (Gott behüte uns davor, dass wir es jemand „leicht“machen oder jemand was Gutes tun. Nein, leiden muss der Mensch! So oder ähnlich kommt mir das vor). Aber wir starten ja gar nicht von einem gleichen, gleichberechtigten Platz, denn momentan sind Männer bevorteilt. Weil die Gesellschaften so geschneidert sind, dass sie mehr verdienen, mehr Rechte haben, bessere Gesundheitsfürsorge/-Pflege bekommen, sozial besser gestellt sind, mehr Gesellschaftsfreiheit, freien Zugriff auf bestimmte Bereiche haben usw.. Somit wäre eine Frauen-Quote keine Bevorteilung für Frauen, sondern tatsächlich eine Abschaffung der Männer-Quote. Und das müssten ja die, die, die sagen, eine Quote wäre falsch, weil sie ungerecht ist, total gut finden. Oder? Schließlich wollen sie doch „Gerechtigkeit“ (ok, ich geb zu, dass ich mit dem Satz scheinheilig bin, so scheinheilig wie diese „bestimmten Menschen“, die gegen eine Frauen-Quote sind, weil natürlich weiß ich, dass es sie nicht zufriedenstellen würde. Im Gegenteil, es erbost sie, weil sie sich dann nicht mehr hinter der „Gerechtigkeit“ verstecken können).
Um kurz abzubiegen, weil mir grad was zu diesen „bestimmten Menschen“ einfällt: Es erstaunt mich immer ungemein, wie wenig manche Menschen nachdenken. Oder wie sie mitten im Denken aufhören zu denken. Sie folgen dann schnurstracks ihren subjektiven Gefühlen, ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken. Ein Beispiel: Es ist allgemein gesellschaftlich akzeptiert, dass Lob etwas bewirkt (es ist auch wissenschaftlich bewiesen). Und zwar etwas Positives. Das wird niemand bestreiten, darauf haben wir uns als Gesellschaft geeinigt. Das heißt aber logischerweise auch, dass Strafe, jemand fertigmachen, was Schlechtes über jemanden zu sagen, auch was bewirkt. Was Negatives. Wenn man nun also zum Beispiel bedenkt in welcher entwürdigender, schrecklicher Weise Afroamerikaner in den usa behandelt werden, wie über sie in den usa gesprochen wird, dann müsste man doch meinen, dass alle zustimmen, dass das Auswirkungen auf ihr Verhalten hat. Haben muss. Ist ja nur logisch.
Aber Halleluja, da bist Du bei diesen „bestimmten Menschen“ aber an der falschen Adresse. Plötzlich ist in deren Kopf der Mensch ein steriles, abgekapseltes Wesen, das keinerlei Einflüsse von außen annimmt. Das ist dann alles selbst gemacht und natürlich spielt weder die Gesellschaft, noch sonst irgendwas dabei eine Rolle. Mir ist schleierhaft, wie man nach dem einen Gedanken „Lob bewirkt was“ einfach aufhören kann zu denken. Wenn ich das denke, dann muss ich doch auch konsequent weiterdenken!

Warum sind dann diese „bestimmten Menschen“ oft so hilflos gegen ihre eigenen negativen, zerstörerischen, korrumpierten Gefühle? Weil man ein erwachsen denkender und fühlender Mensch zu sein auch erstmal lernen muss. Wie alles im Leben. Wir haben diese komische Idee, dass das körperliche Altern gleichzeitig eine psychologische, emotionale Reife mit sich bringt. Tatsächlich finde ich diese Idee total absurd. Wie kann man da einen generellen Zusammenhang herstellen? Warum machen wir das? Nu, weil wir in einer patriarchischen Gesellschaft leben. Das heißt Fortschritt in „praktischen“ Dingen und nahezu Stillstand (im Vergleich) und Unwissen in menschlichen Dingen. Seit Jahrhunderten sehen wir, dass diese Kausalität zwischen Altern und Erwachsen-Sein nicht da ist, wir haben Krieg, Vergewaltigung, Unrecht, Verbrechen seit tausenden von Jahren noch genau so wie vor tausenden von Jahren und haben uns null entwickelt. Und wir lernen einfach nicht dazu.
Niemand wird erwachsen durch das Alter. Erwachsen wird man nur durch psychologische, emotionale Arbeit. Deshalb gibt es Menschen, die zwar 60 Jahre alt sind, aber emotional und psychologisch im Teenageralter stecken geblieben sind. Man muss lernen eine komplexe Situation zu verstehen. Die eigene Motivation zu hinterfragen, außerhalb von sich selber zu denken, gerecht und authentisch zu sein. All das braucht Arbeit, Kraft und eine gewisse Disziplin.
So wie ich erst lernen musste, mich selber in Zusammenhang mit Wissen oder Können zu sehen. Ich hab tatsächlich nicht gewußt, dass ich eine besondere Fähigkeit zur Logik und zum Denken habe. Dass ich da irgendwie mehr Dimensionen hab, als ich dachte. Ich hab schon gemerkt, dass ich schlau bin, aber das war ein ganz fremder Gedanke, dem ich nicht getraut hab und mein trauriger Kompromiss war dann sowas zu sagen wie „Ich hab eine gewisse Bauernschläue“. Stellt Euch das mal vor. Da lebt man jahrzehntelang mit sich selber und hat keine Ahnung was man eigentlich kann und braucht. Das ist richtig traurig und tragisch. Aber tatsächlich glaube ich, dass es ganz vielen Menschen, sogar der Mehrheit der Menschen, so geht. Und es werden immer mehr werden, je weiter wir uns in Richtung kapitalismus entwickeln und ihn als Sinn des Lebens anerkennen. Denn kapitalismus heißt, dass der Mensch eine Ressource ist und nur dann sinnvoll und wertvoll, wenn er als Ressource einsetzbar ist.

Als „geniale“ faschistische Propaganda in diesem Zusammenhang fällt mir ein „Frag nicht, was der Staat für Dich tun kann, sondern was Du für den Staat tun kannst“. Was hier zählt ist, wie bei jeder Propaganda, nicht, was dieser Satz eigentlich aussagt, sondern der Subtext, die Bilder, die der Satz triggert „Hör auf nach Sinn oder Befriedigung zu fragen, hör nicht auf deine persönlichen Bedürfnisse oder was Dich glücklich macht, weil Dich das schwach und einen Schmarotzer macht. Statt dessen opfere dein Selbst für das große Ganze, dann bist Du ein guter Mensch und anerkannt. Dich und deine eigenen Bedürfnisse zu schätzen hingegen ist egoistisch“. Das ist letztendlich das gleiche faschistische Narrativ, das viele Staaten und Bewegungen hatten/haben: Die nazis, die udssr, china…
Wenn wir diese Idee akzeptieren würden, dann akzeptieren wir schlußendlich, dass wir und was wir brauchen nicht zählen. Für mich ist das undenkbar. Weil, wenn ich daran glauben würde, dann müsste ich glauben, dass ein Mensch an sich keinen Wert hat, sondern nur das, was er produziert. Und wenn wir wirklich so leben würden, dann gäbe es ja auch keinen Grund uns Rechte zu geben oder dafür zu sorgen, dass es uns gut geht. Wenn unser Wert, unser Sinn einzig darin liegt für neue Arbeiter zu sorgen (Fortpflanzung) und wirtschaftlich zu sein, dann ist es natürlich am besten uns so wirtschaftlich wie möglich zu machen. Das heißt keine Rechte, keine Freiheiten, z.B. Operationen und Medikamente, um uns produktiver zu machen, Menschen, die unproduktiv sind zu entsorgen, Menschen, die ihrer Produktivität schaden, werden bestraft etc.. Das hört sich krass an, aber viele dieser Dinge sind tatsächlich schon Teil unseres Alltags.
So. Und in genau diesem Spannungsfeld, in diesem Krieg befinden wir uns. Das ist die große Frage nicht nur unserer Zeit, sondern generell: Ist der Mensch an sich wertvoll oder nur sein Nutzen? Nach dem Horror des Faschismus, der ganz klar gesagt hat, dass nur der Nutzen zählt und somit Menschen einen unterschiedlichen Wert, je nach ihrer Nützlichkeit für die Ideologie haben, haben wir hart daran gearbeitet den Menschen generell wieder als wertvoll anzusehen. Aber das ist nun wieder vorbei. Viele, mächtige Kräfte versuchen diese Frage nun ein für alle Mal zu gewinnen, den Sinn des Menschseins an sich zu negieren. Denn die wollen ja nicht unsere Rechte, um damit irgendwas zu machen, unsere Rechte sind denen eigentlich total wurscht. Nein, sie wollen uns diese Rechte nur nehmen, um mehr an uns verdienen zu können.
Und so ist meine ganz persönliche Geschichte, dass ich erst nach Jahrzehnten rausgefunden hab, dass ich gut logisch denken kann, dass ich gut Zusammenhänge erkenne, dass ich klug bin, ganz unverhofft doch eine gesellschaftliche, historische Geschichte: Denn es ist diese, unsere Gesellschaft, die mir den Zugang zu mir selbst gestohlen hat mit den Erwartungen, die sie an mich als Frau hat und ihrer Unfähigkeit erwachsen zu sein/werden. Und für die kapitalisten an der Macht ist das, was ich gemacht hab, mir Zeit und das Recht raus zu nehmen mich selber kennen zu lernen und meinen Bedürfnissen zu folgen, eine konkrete Bedrohung.

Denn wenn immer mehr Menschen das Gleiche machen, sind sie sicherlich danach nicht bereit die Gesellschaft, wie sie jetzt ist, noch weiter zu unterstützen und werden Veränderungen verlangen, Rechenschaft erwarten. Denn ganz viele Menschen wissen zwar, was sie nicht wollen, haben aber keine Vorstellung davon, was sie wollen. Ging mir auch so bevor ich mehr über mich rausgefunden hab. Deshalb sind sie total unterfordert und unzufrieden mit dem Job und dem Leben, das diese Gesellschaft für sie hat und diese Unterforderung wird dann problematisch und führt zu einer Überforderung. Und wenn sie das rausfinden, dann werden sie ein Leben einfordern, das sie glücklich macht. Weil das ihr Recht ist. Und dann wird sich vieles ändern. Es ist ganz einfach: Wenn jemand nicht weiß, welche oder dass er überhaupt Bedürfnisse hat, ja haben darf, kann man ihn leicht ablenken. Wenn jemand aber weiß, was er will, dann sieht die ganze Welt plötzlich ganz anders aus.
Genau deshalb ist es so wichtig, sich selber ernst zu nehmen. Genau deshalb ist jeder einzelne wichtig. Weil das Persönliche eben nicht nur persönlich ist. Wir alle sind ein Teil dieser Gesellschaft und deshalb ist mein oder Euer inneres Ringen auch wichtig für alle anderen in dieser Gesellschaft. Jeder einzelne zählt.
Und siehe da, nun landen wir ganz am Ende doch noch bei Covid-19: Momentan gibt es ja doch viele, die meinen man könne eine bestimmte Anzahl von Leben hergeben für eine Lockerung der Pandemie-Regeln. Oder es wäre ok, wenn ein Teil der Gesellschaft ihre Rechte und Freiheiten abgibt, damit der andere Teil seine Rechte und Freiheiten zurückerhält. So funktioniert Gesellschaft aber nicht. Denn alles hat Konsequenzen. Stellt Euch mal vor wie die nazis und faschisten abgehen werden, wenn wir so anfangen Leben zu bewerten. Wie soll denn Asyl oder Hilfe oder Gesellschaft generell gerechtfertigt werden, wenn wir beim geringsten Gegenwind alle Zivilisation, Moral und Ethik über Bord werfen? Nein, wir alle sitzen zusammen in diesem Boot und es wird keiner rausgeschubst. Und entweder wir finden einen Weg zusammen ans rettende Ufer zu gelangen oder wir werden untergehen.
Für mich hat diese ganze Überlegung auch ein tröstliches Gefühl. Zu sehen, wie jeder einzelne zählt, wie wir verknüpft sind, aufeinander angewiesen, selbst in unseren, stillen, persönlichen Kämpfen, ob wir es wollen oder auch nicht, grad in dieser Zeit, in der Menschenleben so oft zu reinen Zahlen werden, verknüpft mich irgendwie mit der Menschheit und reiht mich ein in die Menschheitsgeschichte. Vielleicht geht das Euch ja auch so. Oder ich hab Euch mit meinem Denkausbruch zumindest für ein paar Minuten abgelenkt. Dann isses auch gut!
Bleibt gesund und guten Mutes!
Volle Zustimmung von mir! 😊
VVN
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Danke schön!
In Bezug auf diese merkwürdige Ambivalenz dieser „bestimmten Menschen“ hat sich Isaiah Rashad in „Tranquility“ sehr gut ausgedrückt
„…They treat lyrics like I hold triggers like I make difference
Then downplay, what I’m given like I’m no different…“
Auf der einen Seite sagen diese Leute, dass Rap was bewirkt (was Schlechtes aus ihrer Sicht), bestätigen also, dass Worte, die Umwelt, Vorbilder etc. Auswirkungen auf Menschen haben. Aber dann verneinen sie kategorisch, dass der Rassismus, Segregation, die schlimmen Zustände in den afroamerikanischen Gemeinden etc. einen Anteil an Drogensucht, kaputten Familien, Gangs etc. haben. Diese merkwürdige Instabilität im Denken kommt ihnen auch gar nicht komisch vor, weil sie gesellschaftlich anerkannt und unterstützt wird und weil nie jemand sie mal aufzeigt.
Ich hab viel beobachtet und nachgedacht, wie man diese Barriere überwinden kann zwischen den Rassisten, die „nur“ rassistisch sind, weil sie es eben so gelernt haben und denen, die ihnen gern die Augen für die Realität öffnen und sie als Mitstreiter gewinnen wollen. Weil was man gelernt hat, kann man auch wieder verlernen (anders ist das mit dem Glauben, weil das eine freiwillige Entscheidung ist, an der auch für viele ihre ganze Identität dran hängt). Gegenseitige Schuldzuweisungen machen vielleicht, dass man sich gut fühlt, ändern ja aber die Situation nicht bzw. machen sie nur schlimmer. Und ich glaub wirklich, dass man eine Chance hat, wenn man die Menschen ernst nimmt. Dass man konkret bleiben muss, sich weghalten vom ideologischen und da ansetzen muss, wo man sieht, dass Argumente konkret falsch sind, wenn man wirklich was verändern will.
Weil, wenn wir angegriffen werden oder etwas als Angriff wahrnehmen, dann schalten viele auf Durchzug und so ein automatisiertes Abspulen geht los. Wenn man aber einfach mal ganz neutral diesen Widerspruch aufzeigt und dann einfach mal fragt (nicht vorwirft), wie dieser Widerspruch zustande kommt, dann hat man vielleicht sogar die Chance durchzudringen. Weil man nicht den Menschen in Frage stellt, sondern etwas Objektives, einen Gedanken.
Alles ein sehr komplexes Thema!
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