Der Morgen vor der Schlacht

Licht und Schatten
Beugen und gebogen werden
Brechen. Entzwei wie morsche Stöcke, nutzlos
Die Hände erhoben zum Himmel stumm flehend

Doch der Sturm naht unaufhaltsam
Düster drohend türmt er sich auf
verschluckt die Schatten,verzehrt das Licht
verschlingt den Schall, er schnappt sich Dich
Gnadenlos treibt er angstweite Seelen vor sich her zum Meer
Die See öffnet ihren Schlund, verschlingt mit unzähmbaren Appetit
Leben um Leben, Mord um Mord, wir sitzen stumm da und zählen brav mit

Doch der Sturm naht. Unaufhaltsam.
Gewaltig seine kalte Faust, die machtvoll niederstreckt, was ihm im Weg
Aus Torheit, Eitelkeit oder blindem Zorn – ganz gleich, hinweg, hinweg
Rasendes Brüllen, Fauchen, Grollen und Explodieren
bis wir endlich kapitulieren.

 
Denn

Wenn Du nicht gebieten kannst, dann musst Du gehorchen
Wenn Du nicht voran gehst, dann musst Du folgen
Wenn Du nicht glaubst, dann musst Du sehen
Wenn Du nicht erschaffen kannst, dann musst Du vergehen

Der süße Klang Deiner Schritte, fest und verwachsen mit dem Feld
Der wohle Hall Deiner Worte, stark und verschlungen mit der Welt
Die kluge Stärke Deiner Gedanken, elastisch und getürmt bis zum Himmelszelt
Die wehe Liebe Deines Herzens, so lückenlos ungestählt im blutigen Gefecht
Die weisen Taten Deines Mutes, stets umsichtig bedacht auf klares Recht
Die liebe Neigung Deiner Stirn, ewig verwundet im dichten Menschengeflecht

vergangen.vergessen
als hätte Dein Weg

kein Steinchen gerollt
keine Seele berührt
kein Tor geöffnet
keinen Lufthauch bewegt

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