Traurig
mühsam nach vorne schauen
fühlen wie ein staubiger, alter Sessel
langsam verblassen im grellen Sonnenlicht
nicht mehr in Form zu bringen
Federn ausgeleiert, Spannkraft verloren
Alles ist farblos, tonlos ohne Dich
Dinge passieren
die Welt dreht sich
aber nichts hat einen Namen, Schatten oder Hall
An schlechten Tagen bist Du das Zünglein an der Waage
Mit Dir hat es einen Sinn, eine Ordnung, Spannkraft
ohne Dich ist es als wäre die Welt ein dunkler Raum
Ich lege Deine Hand in meine
schau auf jede Linie, jede Falte
fahre die Landkarte Deines Lebens mit meinen Fingern nach
bin eifersüchtig auf die Zeit, weil sie immer bei Dir war
Ich will die Linien in Deinem lieben Gesicht mit meinem Herzen kennen
will wissen, wie jede Falte zustande kam, sie bei ihrem Namen nennen
Traurig
schwer mich wieder aufzurappeln, wieder aufzustehn
die blutigen, aufgeschürften Knie tun so weh
die Welt heute macht mir schreckliche Angst
ihre Gewalt, der Hass und der ewige Kampf
Will mich in Millionen von Molekülen verwandeln,
die den Halt verlieren und auseinanderfallen
und so lös ich mich auf, höre auf zu existieren,
lass los. Es gibt nix mehr zu verlieren
Ich lass es zu
Und da bist Du
Du schmilzt mein Herz, entschärfst alle Minen
Du bringst stille Hoffnung und friedvollen Frieden
Machst, dass ich es nochmal versuchen will mit der Welt
obwohl sie direkt vor meinen Augen zerfällt
mit lautstarken Gorillas, tumben Bauernfängern
und all denen, die sich eh niemals verändern
Einmal in meinem Leben will ich vertrauen
voll und ganz auf jemand anderen bauen
ohne Vorbehalt
ohne Prüfung
ohne Angst
will mir nicht wie immer selbst im Weg rumstehn
will mich nicht verzweifelt im Kreis um mich selbst herum drehn
will nicht gebremst werden durch die Last dessen was war
Will nicht wie ein zweiflerischer Pferdehändler überlegen,
ob Du das wert bist oder ich dumm oder verrückt
will nur auf mein Herz hören, alles geb ich zurück
um eine Liebe zu erfahren, wie es keine je gab
Ich lass es einfach zu
Und da bist Du
Glück
Ich leg mein Herz in Deine Hände