Willkommen – zwei Stunden in meinem Kopf

Ok. Normalerweise geh ich ja oft von einem Gedanken oder Gefühl aus und erforsche das dann weiter. Heute bin ich in einer anderen Stimmung und ich werf einfach ein paar Gedankenfetzen in den Ring. Wahrscheinlich tauchen die in den nächsten Monaten wieder auf, denn ich bin ja oft wie eine Schnecke, die während dem vorwärtskriechen verzehrt, umwandelt und verwandelt. Ich nehm Gedanken und Gefühle, zerleg sie in für mich gangbare Wege, dann wie ein Chemiker, zerleg ich sie in ihre Basen, um ihnen am Ende einen neue Bezeichnung zu geben und sie in mein Weltgefüge zu integrieren. Oder so ähnlich.„Willkommen – zwei Stunden in meinem Kopf“ weiterlesen

Kante auf Kante im Doppelpack

Ok. Ich schreibe auf zwei verschiedene Arten und Weisen. Die eine Art geht so: Ich hab was zu sagen, das praktisch schon in mir fertig geschrieben ist, ohne dass ich es bewusst gedacht habe. Irgendwie ist es unbewusst schon fertig zum Abholen in mir bereit. Diese Art zu schreiben berührt mich selber immer ganz komisch, weil ich so genau weiß, was ich sagen will und wie ich es sagen will, als würde ich an einem unsichtbaren Faden gezogen werden. Ich gehe praktisch eine hell beleuchteten, weite Straße entlang.„Kante auf Kante im Doppelpack“ weiterlesen

Ein abendlicher Gedankenspaziergang

Ok. Heute wird es sehr theoretisch. Ich hoffe, ich kann das, worüber ich gesten abend nachgedacht hab, gut genug beschreiben, so dass Ihr mir folgen wollt auf diesem verschlungenen, doch für mich faszinierenden Gedankenweg. Neulich hab ich gelesen, dass jemand, um die Absurdität einer Frage zu untersteichen, folgendes Beispiel gewählt hat: „Woher wir das wissen? Da kannst Du genauso gut fragen, woher wissen wir, dass 2+2=4 sind? Weil es eben so ist!“. Als wäre diese Gleichung eine objektive und vor allem prinzipielle Wahrheit. Meines Erachtens eigentlich ein Eigentor, denn natürlich wissen wir in Wahrheit überhaupt nicht, dass 2+2=4 ist. Und in Wahrheit ist es auch gar nicht vier. Oder besser gesagt: Nicht nur.„Ein abendlicher Gedankenspaziergang“ weiterlesen

I feel it my way

Ok. Normalerweise bin ich kein Mensch des Absoluten. Und Vorwürfe mit zugeknallten Türen sind auch nicht so meins. Zwar ist es wichtig zu sagen, was man denkt und fühlt, aber das bringt ja nicht viel, wenn Dir niemand zuhören kann, weil Du so laut schreist. Natürlich bring es andererseits genauso wenig zu flüstern oder zu schweigen – dann hört Dich ja auch keiner. 

Manchmal muss man aber trotz allem einfach schreien und niemand anderem gerecht werden, als der eigenen verletzten Seele

Nun, das folgende ist so was und kam, ohne dass ich nachdenken oder absetzen musste, so aus mir herausgeschossen. Daher respektiere ich das und ändere ich auch nichts mehr daran, auch wenn mir das sehr schwer fällt. Die innere Schere des Gerecht-Werdens, des Erklärens und Verstehens in meinem Kopf schreit förmlich nach objektiver Perspektive. Aber anscheinend muss ich mir hier für mich selbst die Freiheit der subjektiven Ich-Sicht herausnehmen.  

Sowohl Schmerz, als auch Heilung passieren ja in verschiedenen Ebenen, in verschiedenen Phasen. Und ich bin festen Glaubens, dass den Schmerz oder Zorn real zu fühlen, fühlen zu dürfen, eine ganz wichtige Phase ist. Eine notwendige Phase, um den Schmerz irgendwann los zu lassen. Deswegen bin ich auch so zornig, wenn Druck auf uns Menschen ausgeübt wird, immer „angemessen“ und „konstruktiv“ und „positiv“ zu sein.  Besonders schlimm ist es, wenn das von Leuten kommt, die Dir eigentlich helfen sollen, wie Therapeuten oder die in Deiner Ecke sein sollten, wie Freunde. Klar ist es prinzipiell besser konstruktiv als destruktiv zu sein. Aber wie so oft können gute Dinge genauso schädlich werden, wie negative Sachen,wenn man sie ihrem eigentlichen Sinn und Nutzen verfremdet, entfremdet und sie dadurch benutzt oder gar missbraucht. Was Du dann damit oft erzeugst, sind passiv-aggressive Menschen, die sich selbst sabotieren.

Dann lieber einmal richtig doll fühlen, was man fühlt. Wenn Du traurig bist, dann weil Du traurig bist. So einfach ist das. Und für dieses Gefühl gibt es kein falsch oder richtig. Es gibt keine Traurigkeit, die unangebracht oder ungerechtfertigt ist. Traurig ist traurig. Und das ist ok. Traurig sein ist wichtig, weil es uns ein Wegzeiger ist. Es zeigt uns, womit es uns gut geht und was uns schadet. Und das ist eine gute Sache! Bei mir funktioniert es, mich wirklich in den Schmerz und/oder die Traurigkeit reinzusetzen und mir zu erlauben das zu fühlen. Ich geb mir so die Möglichkeit auf meiner Seite zu sein und irgendwann Frieden oder Waffenstillstand damit schließen. Das ist wie mit den Schatten an der Zimmerwand. Die sind gruselig und angsteinflößend. Dann machst Du das Licht an und siehst ihre wahre Gestalt und sie verlieren ihre Macht über Dich.